Sonntag, 21. August 2005

Sinking

Titel: -
Autoren: James D. Hudnall
Zeichner: Robert P. Ortaleza
Inker: Robert P. Ortaleza
Kolorierung: Robert P. Ortaleza
Lettering: Mike Heisler
Cover: Robert P. Ortaleza
Redaktion: Marie Javins
Erscheinungsdatum: 1992
Deutsche Fassung: -
Übersetzung: -


Charaktere:
Ted Smith, Mrs. Smith, Ann Jacobi, Mr. Smith, Doug Lappin, Tracy Smith, Dr. White


Inhalt:
Ted Smith ist ein Geist. Ted Smith ist ein Geist, der erzählt, daß die Welt untergegangen ist. Er erzählt, daß ein Golfball daran Schuld ist. Er erzählt auch, daß er eine Teilschuld daran hat. Aber Ted Smith leidet auch an Schizophrenie.
Er erzählt von seiner Jugend, in der er einen Golfball aufgeschnitten hat, weil es hieß, daß dort eine Säure drin ist, die sich bis zum Kern des Planeten durchfressen könnte. Etwas von dieser Säure gerät ihm in die Augen.
Er erzählt von seinem Vater, einem Säufer, von seinem Pech bei Frauen und wie sein Vater starb, ihm aber als Geist erschienen ist.
Er erzählt, wie sein erstes Mal ein Gang Bang mit seinem Kumpel und einer relativ unattraktiven Frau war, er erzählt, wie er anfing, das wahre Wesen einiger Menschen zu sehen, die in Wahrheit Dämonen sind und daran Schuld haben, daß die Welt untergegangen ist.
Er erzählt, wie seine Mutter ihn dazu drängen will, einen Job zu ergreifen, er aber lieber Künstler werden will. Er erzählt, wie er seine erste Liebe, Ann Jacobi, kennenlernt, die jedoch auch eine geistige Krankheit hat, so daß die Beziehung zerbricht.
Er erzählt, wie seine Mutter ihn zu einer Psychaterin geschleppt hat, die jene Schizophrenie diagnostiziert hat, unter der er litt. Er erzählt, wie er daraufhin Medikamente nimmt und ein normales Leben führt, bis er aufhört, diese zu nehmen.
Er erzählt, wie er immer mehr dem Wahn verfällt, es sich mit sämtlichen Freunden verdirbt, nach einem Ausraster im Knast landet, wie seine Mutter nach seiner Entlassung an einem Herzinfakrt stirbt.
Er erzählt, wie er aus der Wohnung flog, bei Freunden und Familie kurzfristig unterkam, wie er im Obdachlosenheim gelandet ist und dann, dann will er endlich erzählen, wieso die Welt untergegangen ist... doch da kommt ein Polizist vorbei, der ihn jetzt schon seit drei Stunden immer wieder dabei beobachtet hat, wie er vor einem Schaufenster steht und mit sich selbst spricht. Der Polizist verjagt ihn und Ted verschwindet, während er anfängt, mit seinem Golfball zu reden.

Fazit:
Eine sehr beeindruckende Psychostudie eine Schizophreniekranken, die Hudnall hier abliefert. Hudnall ist wohl am ehesten durch seine "Espers"-Serien (u.a. bei Marvel und Image erschienen), sowie als Erfinder der Comicreihe "Harsh Realms" (von Chris Carter zu einer kurzlebigen Fernsehserie adaptiert) bekannt.
Er überzeugt mit guten Dialogen, einer schönen Stimmung und der ein oder anderen Überraschung.
Es wird einem natürlich recht bald klar, daß die Welt nicht untergegangen ist, aber das die die Geist-Sequenzen sein Spiegelbild aus den Augen von Ted selbst betrachtet sind, das errät man nicht. Genauso wenig, wie der Band völlig antiklimatisch abbricht, weil sein stundenlanger Monolog einen Polizisten zum handeln bringt und der Leser erfährt, was wirklich (?) Sache ist.
Auf der anderen Seite fühlt man natürlich mit Ted, von allen verlassen, in seiner und dieser Welt auf sich alleine gestellt. Dies lässt einen mit einem unguten und schlechten Gefühl im Magen zurück.
Die Zeichnungen von Ortaleza helfen dabei natürlich in genialer Weise. Die Geistsequenzen wirken leicht surreal, während früheste Rückblicke in hellem weiß gehalten sind und ansonsten eine eher düstere Stimmung herrscht, die Teds Abstieg in die Schizophrenie untermalen. Leider wirken seine Zeichnungen hier und da etwas steif, aber sonderlich störend ist das zum Glück nicht.
Insgesamt eine sehr ruhige, schöne Graphic Novel, die Fans von Dialog-Comics sehr ans Herz zu legen ist.

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