Donnerstag, 31. August 2006

Special: Warum ich SPIDER-GIRL mag

Zum Start der neuen Spider-Girl-Serie hat Rainer Patzke (Webmaster der Punisher Warzone und im Internet eher als Frank Castle bzw. Rainer bekannt) mal zusammengefasst, was die Serie um Spider-Mans Tochter aus einer möglichen Zukunft so besonders macht.
Wie ihr bereits gemerkt haben könntet, sind wir vom Marvel Archiv der Serie ebenfalls sehr zugetan und hoffen, den ein oder anderen dazu zu bringen, sich Amazing Spider-Girl zu kaufen.
Aber jetzt übergebe ich direkt an Rainer:

Warum ich Spider-Girl mag (am Beispiel des 1. Digests)

Auf dem Buchrücken des 1. Digests rühmt sich Marvel damit, dass Spider-Girl „Marvel’s most populare female character, with the longest-running title of any of the House’s heroines“ ist. Und das ist Spider-Girl immer noch, auch wenn ihre 1. Serie nun vor einem Monat beendet wurde. Das sagt natürlich nichts über die Qualität der Serie aus. Doch wenn man weiß, dass diese Serie unzählige Mal vor dem Aus stand, wie keine andere Marvel-Serie zuvor und einige Male bereits durch die stets aktive und loyale Fan-Schar der Serie gerettet worden ist, vielleicht ahnt man dann schon, dass diese Serie etwas Besonderes ist.

Worum geht’s? Die Grund-Idee der 1. Spider-Girl-Geschichte, die damals in What if? erschienen ist, war ganz einfach - was wäre, wenn Spider-Mans Tochter nicht gestorben wäre? Was, wenn sie 15 Jahre später feststellen würde, dass sie die Spinnen-Kräfte ihres Vaters geerbt hätte? Zugegeben, die Idee, eine weibliche Version eines sehr populären Heldens zu entwickeln, ist alles andere als neu oder gar originell. Man denke nur an die verschiedene Spider-Women, von denen die ersten beiden schon lange vor Spider-Girl ins Rennen geschickt wurden.

Was ist also ausgerechnet das Besondere an dieser Serie? Ganz einfach, von welcher anderen Serie kann man denn heute noch behaupten, dass sie noch immer von dem Autor der ersten Stunde nach 100 fast durchgehenden US-Ausgaben geschrieben wird? (Und einige der besten Runs, wie der erste von Chris Claremont bei den Uncanny X-Men sind nicht zuletzt deshalb so gut, weil die Autoren die notwendige Zeit hatten, etwas über Jahre hinweg zu planen.) Da würde mir gerade noch „Ultimate Spider-Man“ einfallen. Doch wenn ich jetzt noch (meist) abgeschlossene und einsteigerfreundliche Geschichten mit Sub-Plots und einen liebenswerten Supporting-Cast ins Spiel bringe, dann ist Spider-Girl bei Marvel schlicht einzigartig.

Spider-Girl ist also das, was man heute „old school“ nennt, nicht zuletzt, weil auch die Geschichten von DeFalco manchmal an die klassischen Spider-Man-Storys von Lee/Ditko erinnern. Allerdings ist es nicht so, als würde DeFalco bewusst diese Geschichten kopieren, im Gegenteil bringt er einiges an eigenen Ideen ein: Im 1. Digest u. a.: Was tun, wenn man in einem Basketball-Team ist und weiß, dass man über Fähigkeiten verfügt, die kein anderer besitzt? Und wie erklärt man den Eltern, die über die Doppel-Identität ihres Kindes Bescheid wissen, dass man gegen ihren Willen weiter den Superhelden „spielt“? Ihr seht schon, wie haben es hier nicht mit einer Babe-Serie nach „Top Cow-Strickmuster“ zu tun. Die Protagonistin ist zwar recht niedlich, aber kein Model-Typ und dürfte auch brusttechnisch nicht zu den „Schwerkalibern“ der Superhelden-Comics gehören.

Wenn ihr das Cover des 1. Digests kennt, dann lasst euch davon nicht abschrecken. Das Artwork im Inneren ist recht „realistisch“ gehalten.
Erwartet allerdings keine knallbunte Kolorierung, wie sie damals bereits durch Image verbreitet wurde. Die ist hier eher etwas blass ausgefallen, was aber der einzige „künstlerische Makel“ an den ersten Geschichten ist.

Wenn euch das nicht sogar eher abschrecken sollte, was kann ich noch tun um euch hoffentlich den Mund nach dieser Serie wässrig zu machen? Vielleicht sollte ich sagen, dass bereits in den ersten 6 Ausgaben des 1. Digests u. a. neue Versionen des Green Goblins (gut, den hätte ich jetzt wohl besser verschwiegen.) und von Venom zu sehen sind? Dass ihr der nächsten Generation der Avengers und vor allem den Fantastic Five begegnen werdet?

Und wenn ihr jetzt hoffentlich ein klein wenig neugierig auf diese wunderbare Serie geworden seid, vielleicht gebt ihr der Serie dann eine Chance, wenn im Oktober „The Amazing Spider-Girl“ startet. Vor der # 1 erscheint übrigens eine # 0, in der alles Wichtige erläutert werden soll, was in der 1. Serie so passiert ist. Und wer dann noch Lust auf die „alten Abenteuer“ bekommen hat, dem seien die Digests mit Nachdrucken vom allerersten Heft an ans Herz gelegt, die meiner Meinung nach ein großartiges Preis-/Leistungsverhältnis haben.

Rainer


Vielen Dank dafür, Rainer. :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen