Nach dem Erfolg der ersten Black Widow Serie von Morgan kann man als Leser Marvel zur Entscheidung, ihn mit einer Fortsetzung zu beauftragen, nur gratulieren. Dabei ist es gut, dass Sienkiewicz wieder mit von der Partie ist. Auf Goran Sudzucka müssen wir hier verzichten (der ist mit "Y: The Last Man" voll beschäftigt), aber Sean Phillips dürfte ein mehr als guter Ersatz sein.
Schwierig ist es aber, die Serie in die Kontinuität des 616 Universums einzuordnen. Natasha hat sich als Black Widow zur Ruhe gesetzt, was für eine Handlung in der Zukunft spricht. Allerdings ist Nick Fury Chef SHIELDs. Als solcher wurde er aber nach den Ereignissen um den Secret War entlassen. Ist er zwischenzeitlich wieder Chef SHIELDs geworden?
Ich bin gespannt, ob Morgan hierauf eingehen wird oder ob er darüber einfach hinweggeht, was ich fast befürchte.
Dies spräche allerdings ein wenig für eine Handlung „out of Continuity“.
Titel: The Things they say about her
Autor: Richard K. Morgan
Zeichner: Sean Phillips
Inker: Bill Sienkiewicz
Kolorierung: Dan Brown
Lettering: Cory Petit
Cover: Bill Sienkiewicz
Redaktion: Jennifer Lee
Erscheinungsdatum: 11/2005
Deutsche Fassung: -
Übersetzung: -
Charaktere:
Black Widow, Nick Fury, Daredevil, Yelena, Kestrel, Ferris
Handlung:
In Texas schwören zwei Männer Rache für den Tod von Jay Williams. Sie machen Black Widow für seinen Tod verantwortlich. Daher soll sie auch das Ziel ihrer Rache sein.
Im Weißen Haus muss sich Nick Fury für die Taten der Black Widow verantworten. Dabei wird Nick Fury hart angegangen. Der Präsident schickt diesen Mann hinaus, um sich allein mit Fury zu unterhalten. Dabei kommt es zum Streit. Fury unterstellt dem Präsidenten, dass er nicht gewählt, sondern sich seinen Weg an die Macht erlogen und ertrogen hat.
Derweil ist Black Widow in Havanna angekommen. Am Hafen wird sie von Sicherheitskräften überprüft. Da sie Miami ohne jeden Pas verlassen musste, greift sie die Männer an. Doch es sind zu viele und so wird sie dann von zwei Männern mit ihren Pistolen bedroht.
Doch dann kommt Yelena hinzu. Sie gibt ein paar Kommandos und Black Widow ist wieder frei.
Sie fahren zu Yelenas Anwesen, die in Havanna eine große Nummer zu sein scheint. Yelena versucht zu verstehen, was Black Widow falsch gemacht hat. Sie ist nahezu 40, nicht reich und muss von Miami nach Kuba flüchten. Einst waren sie Feinde, bis Yelena feststellte, dass sie völlig unterschiedliche Ziele im Leben verfolgten.
In New York mischt Daredevil ein paar Ganoven auf, als er von Nick Fury angesprochen wird. Nick Fury erklärt Daredevil die Hintergründe, warum Black Widow gesucht wird und dass er und SHIELD unter massivem Druck stehen, so dass sie ihr nicht helfen können.
Ferris befindet sich in Behandlung. Der Arzt kann keine Empfehlung für eine Rückkehr zum Dienst aussprechen, bis ihn Kestrel rekrutiert.
Auf Kuba versucht Yelena Black Widow dazu zu bewegen, ihr zu helfen. Sie soll versuchen Medikamente für Yelenas Frauen zu stehlen, da ihre Versorgung aus den USA ins Stocken geraten ist. Sie ist überzeugt, dass Black Widow genau die richtige für den Job ist.
Black Widow kommt mit ein paar Begleitern an Floridas Küste an. Sie schneiden ein Loch in einen Zaun und ringen in ein Lager vor.
Black Widow tötet eine Wache und sie überrumpeln die Besatzung des Lagers. Während Black Widows Begleiter das Notwendige verladen, wird Black Widow auf das Medusagen, die KGB-Droge, aufmerksam. Sie fragt, woher sie diese haben. Sie bringt einen der Mafiosi dazu, ihr zu sagen, dass das Medusagen von einer privaten Adresse in Miami stammt.
Dann wird Black Widow durch die Geräusche eines Druckers abgelenkt. Da ergreift einer der Männer eine MP, so dass Black Widow alle Gefangenen erschießen muss.
Sie schickt die Männer zurück nach Kuba, während sie der Sache mit dem Medusagen nachgehen will.
Unterdessen sind Kestrel und Ferris in Miami angekommen. Kestrel ist überzeugt, dass sich Black Widow in Miami befindet.
Fazit:
Nach der wirklich überzeugenden ersten Miniserie Morgans über und um Black Widow war Marvels Entscheidung nur logisch, ihn mit einer Fortsetzung zu beauftragen. Abgesehen davon, dass es aus den bereits in der Einleitung genannten Gründen schwierig ist, die Handlung ins 616 Universum einzuordnen, packt Morgan ein heißes Eisen an und lässt Nick Fury den Präsidenten beschuldigen, dass er nicht gewählt wurde, sondern mit Manipulation an die Macht kam. Auch der politisch nicht so Bewanderte dürfte rasch erahnen, auf wen hier angespielt wird.
Etwas überrascht hat mich die Tatsache, dass Yelena und Natasha mittlerweile so gut miteinander auskommen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Black Widow tatsächlich zufällig genau dieses Warenlager überfallen sollte.
Natürlich darf auch Kestrel in der Fortsetzung nicht fehlen, die die Black Widow gerne zur Strecke bringen würde und dabei bereits im ersten Morgan Run gezeigt hat, dass sie vor keinem Mittel zurückschreckt.
Da diese Miniserie direkt an die erste anschließt, sollten sich die Neueinsteiger zumindest mal über die Handlung informieren, bevor sie diese lesen. Es wird das Verständnis sehr erleichtern.
Rezension von Uwe "Jameson" Bender-Muth.
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