Samstag, 11. Februar 2006

Spider-Man: India #1

Der indische Verlag Gotham entwickelte die Idee, einen Spider-Man herauszubringen, der auf Indien abgestimmt ist. Marvel gab grünes Licht und so wurde die Idee in die Tat umgesetzt.
Natürlich hat Marvel Spider-Man India auch in den USA veröffentlicht – allerdings ohne großen Erfolg, so dass die Serie bereits nach vier Ausgaben wieder eingestellt wurde. Doch dies ist nicht wirklich zu verurteilen, weil man die Serie nicht zu ernst nehmen sollte, dafür sind uns Europäern die indischen Sitten und Bräuche wahrscheinlich doch zu fremd. Aber als Gedankenspiel mit Augenzwinkern ist die Serie doch nicht uninteressant, weil sie auch dank der Künste Kangs optisch einiges zu bieten hat.


Titel: -
Autoren: Jeevan J. Kang, Suresh Seetharaman, Sharad Devarajan
Zeichner: Jeevan J. Kang
Inker: Jeevan J. Kang
Kolorierung: Jeevan J. Kang
Lettering: Dave Sharpe
Cover: Jeevan J. Kang
Redaktion: John Barber
Erscheinungsdatum: 01/2005
Dt. Fassung: -
Übersetzung: -



Charaktere:
Spider-Man (Pavitr Prabhakar), Uncle Bhim, Meera Jein

Handlung:
Pavitr Prabhakar schreckt aus einem Traum hoch, in dem ihm prophezeit wird, dass er sich seiner Bestimmung nicht entziehen kann.
In der Schule ist er ein Außenseiter, der von allen entweder ignoriert oder aufgezogen wird. Meera Jein sucht dennoch das Gespräch mit ihm. Pavitr Prabhakar freut sich so sehr darüber, dass er während ihres Gespräches kein vernünftiges Wort hervorbringt.
Im fernen Mumbai macht man sich seitens einer Firmenleitung Gedanken, wie man ein Dorf beseitigt, um selbst mit dem so gewonnenen Land Profite einfahren zu können.
Pavitr Prabhakar ist unglücklich. Er wäre gerne in seinem kleinen Dorf geblieben, statt in die neue Schule zu gehen. Uncle Bhim tröstet ihn und erklärt ihm, dass aus großer Kraft große Verantwortung folgt.
In der Firma misslingt ein Experiment, so dass aus einem Mann ein großes, grünes Monster wird.
Pavitr Prabhakar hat nach wie vor Schwierigkeiten in seiner neuen Umgebung. Also rennt er vor seinen Peinigern davon. Dabei gelangt er in eine kleine Gasse und steht auf einmal vor einer riesigen Erscheinung. Pavitr Prabhakar taucht in ein weißes Licht ein und findet sich plötzlich auf dem Dach in einem Spider-Man Kostüm wieder. Ere hat dafür keine Erklärung, aber er fühlt sich wie ein Filmstar. Dabei stellt er fest, dass er offensichtlich über seltsame Fähigkeiten verfügt. So kann er an Wänden hochkrabbeln und ein Netz verschießen.
Während sich Pavitr Prabhakar oder besser Spider-Man über die Stadt schwingt, um Uncle Bhim zu treffen, überlegt er noch, was er mit seinen neuen Kräften anstellen kann. Dabei ignorieret er eine Frau, die offensichtlich von Männern bedroht wird, bis er einen Schrei hört, der sich nach seinem Onkel anhört.
Als Spider-Man ankommt, findet er seinen Onkel, der das Mädchen beschützen wollte, sterbend vor.
Spider-Man verfolgt die Verbrecher, die um Gnade bitten, weil sie eine Familie zu ernähren haben. Doch wutentbrannt antwortet er nur, dass dies auch Uncle Bhims Aufgabe war.
Spider-Man weiß, dass sein Onkel gestorben ist, weil er nicht eingreifen wollte. Vollkommen zerstört sitzt er auf der Ruine einer Statue.

Fazit:
Natürlich ist dies die x-te Variante von Amazing Fantasy # 15. Diesmal spielt die Geschichte in Indien, was allerdings eine Neuerung darstellt. So ist natürlich auch die Story weitgehend auf indische Verhältnisse abgestimmt, die wahrscheinlich für die meisten Europäer, aber auch Amerikaner, eher fremd sind. So erhält Pavitr Prabhakar seine Kräfte nicht durch einen Spinnenbiss, sondern durch ein mystisch erscheinendes Wesen mit einem großen Bart. Vielleicht erfährt man als Leser noch ein wenig darüber.
Sicher werden viele meinen, dass solch eine Variante Spider-Mans nicht wirklich benötigt wird und inhaltlich finde ich die Story zumindest bisher auch zu ereignisarm. Dennoch sind die Zeichnungen ein Genuss und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich ein großer Verlag die Künste Seetharamans sichert.

Rezension von Uwe "Jameson" Bender-Muth.

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